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Dez 1 2023
11:04

Die Anthropologin Anna Tsing hält die diesjährige Dagmar-Westberg-Vorlesung 

Wasser und Land im indonesischen Papua

FRANKFURT. Anna Tsing, Professorin für Anthropologie an der Universität von California, Santa Cruz, hält in diesem Jahr die Dagmar-Westberg-Lectures im Rahmen eines Gastaufenthaltes an der Goethe-Universität. Der Auftakt der Veranstaltung ist

am Montag, 11. Dezember, um 16 Uhr
im Casinogebäude, 1. OG, Raum 1.811 (Trude Simonsohn-Saal)
auf dem Campus Westend.

Die Vorlesungen unter dem Titel "Waterlands: Political Geomorphologies at a Muddy Edge" werden in englischer Sprache gehalten.

Anna Tsing, Jahrgang 1952, hat in Yale und Stanford studiert. Nach ihrer Promotion arbeitete sie als Gastprofessorin an der University of Colorado, Boulder, und als Assistenzprofessorin an der University of Massachusetts, Amherst. Seit 1989 forscht und lehrt sie in Santa Cruz. Tsing hat mehr als 40 Artikel in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht. Für ihr Buch "In the Realm of the Diamond Queen" (1994) erhielt sie den Henry J. Benda Prize, für "Friction: An Ethnography of Global Connection" (2005) wurde sie von der American Ethnological Society ausgezeichnet. In ihrem Buch "The Mushroom at the End of the World: On the Possibility of Life in Capitalist Ruins" (2015) gibt sie Einblicke in die anthropologische Bedeutung des Matsutake-Pilzes, der in Japan als Delikatesse gilt.  Der Pilz wächst in Landschaften, die vom Menschen stark verändert wurden. Tsing verfolgt die internationale Reise des Matsutake-Pilzes, um dem Leser einen Einblick in die komplexe Warenkette des Pilzes zu geben, und verbindet damit Betrachtungen über den Kapitalismus. Sie zeigt, wie die Ökologie durch menschliche Eingriffe geformt wird. Das Buch wurde mit dem Gregory Bateson Prize und dem Victor Turner Prize gewürdigt.

In ihren Frankfurter Vorträgen spricht Tsing über ihr jüngstes Forschungsprojekt zur Wechselwirkung von Land und Wasser an der Westküste von Papua, Indonesien. Anhand von neuem ethnographischem Material erforscht sie die seit langem bestehenden Arten, wie die Menschen in Sümpfen an der Westküste von Papua leben, aber auch wie Siedlerbesetzung und Städtebau neue Herausforderungen einschließlich chronischer Überschwemmungen verursacht haben.

Die seit 2012 einmal jährlich stattfindende Gastprofessur wurde von Dagmar Westberg (1914-2017) gestiftet. Westberg, die auch Ehrensenatorin der Goethe-Universität war, wollte damit die Geistes- und Kulturwissenschaften fördern.

www.uni-frankfurt.de/Dagmar-Westberg-Stiftungsgastprofessur

Die Termine
Montag, 11. Dezember
Living in mud

Dienstag, 12. Dezember
Possession/dispossession

Donnerstag, 14. Dezember
A pinball model of chronic flooding

Die Vorträge finden jeweils um 16 Uhr im Casino-Gebäude auf dem Campus Westend, 1. OG, Raum 1.811 (Trude Simonsohn-Saal) statt.

Das Veranstaltungsplakat und ein Bild zum Download unter:
https://www.uni-frankfurt.de/146367258

Bildtext: 
"Wasserlandschaften: Politische Geomorphologien an einem schlammigen Rand" - so lautet der Titel der Westberg-Stiftungsgastprofessur 2023 mit der Anthropologin Prof. Anna Tsing. Das Bild entstand nahe der indonesischen Küstenstadt Sorong. (Foto: Anna Tsing)

Informationen:
Prof. Dr. Mirco Göpfert
Institut für Ethnologie
Goethe-Universität
Telefon 069 798-33078
E-Mail goepfert@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de