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Okt 27 2023
10:02

Goethe-Universität erhält Kunstinstallation des „Raqs Media Collective“ für ihr Gebäude der Sprach- und Kulturwissenschaften – Einweihung am 2. November

Videoskulptur zu den Grenzen und Möglichkeiten von Sprache

Der Neubau für Sprach- und Kulturwissenschaften der Goethe-Universität bekommt eine dreiteilige Videoskulptur des Raqs Media Collective. Das international bekannte Kollektiv gewann mit seinem Entwurf All, Humans den Kunst am Bau-Wettbewerb des Landes Hessen. Die Einweihung sowie ein umfangreiches Einführungsprogramm für die interessierte Öffentlichkeit veranstalten Studierende des Masterstudiengangs Curatorial Studies.

FRANKFURT. Seine Werke waren auf der Documenta 15 und auf Biennalen von Venedig, Istanbul, Taipeh, Liverpool, Shanghai, Sydney bis Sao Paulo zu sehen, seine Arbeiten sind in vielen Sammlungen vertreten, darunter im Museum MMK für Moderne Kunst Frankfurt und in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Nun hat das prominente Raqs Media Collective eine Installation geschaffen, die für das Frankfurter Publikum im Gebäude der Sprach- und Kulturwissenschaften der Goethe-Universität öffentlich zugänglich ist. Die drei großformatigen Installationen werden in Anwesenheit des Kollektivs eingeweiht

am 2. November 2023, 19 Uhr, im Foyer des SKW-Gebäudes,
Goethe-Universität, Campus Westend,
Rostocker Str. 2, 60323 Frankfurt am Main.

Im Mittelpunkt des Abends steht ein Artist Talk mit den Künstler:innen des Kollektivs Monica Narula, Jeebesh Bagchi und Shuddhabrata Sengupta, moderiert von Studierenden des Masterstudiengangs Curatorial Studies.

Das Raqs Media Collective hat seit seiner Gründung 1991 mit seinen Arbeiten weltweit Aufmerksamkeit erregt. Die Künstler:innen setzen sich interdisziplinär mit gesellschaftspolitischen und philosophischen Themen auseinander und legen Wert darauf, ortsspezifisch zu arbeiten. Dieser Ansatz dient auch als Ausgangspunkt für die dreiteilige Videoskulptur All, Humans: Im Sprach- und Kulturwissenschaften-Gebäude geht es um die Grenzen und Möglichkeiten von Sprache an einer von westlichen Maßstäben geprägten Universität.

Die drei zum Teil mehrere Quadratmeter großen Installationen bestehen aus LED-Modulen, die an Stahlkonstruktionen befestigt und an den Decken im Eingangsbereich, vor dem Hörsaal und in der Bibliothek angebracht sind. Die auf den ersten Blick willkürlich angeordneten LED-Module ergeben in ihrer Gesamtheit Schriftzeichen, Wörter und Satzfragmente des ersten Artikels der Menschenrechtskonvention in der westafrikanischen Mande-Sprache Vai - das Kollektiv faszinierte an diesem im frühen 19. Jahrhundert entwickelten Schriftsystem, dass es aus Gesprächen und Träumen entstand. Bewegte Bilder, die als Videos über die Module laufen, zeigen Gouache Zeichnungen und aus Glas geformte Plastiken, die ebenfalls Schriftzeichen in Vai darstellen.

Der Kunstbeirat des Landes Hessen, der das Verfahren zur Auswahl des Werkes des Raqs Media Collectives leitete, begründete seine Entscheidung damit, dass das Werk, das sich intensiv mit dem Ursprung, der Entstehung und der Bedeutung von Sprache auseinandersetzt, originär auf die Arbeit des Fachbereichs der Sprach- und Kulturwissenschaften eingeht. Positiv bewertet wurde auch, „dass die Formensprache und Verortung an verschiedenen Stellen innerhalb des Gebäudes einen abwechslungsreichen Bezug und ein Spannungsfeld zur Architektur des Gebäudes schaffen“.

Studierende des Masterstudiengangs Curatorial Studies haben sich zum Ziel gesetzt, die künstlerische Arbeit des Raqs Media Collectives der Öffentlichkeit vorzustellen – wie etwa durch Gespräche, eine Podiumsrunde sowie ein Booklet (https://www.kuratierenundkritik.net/booklet/). Der 2010 gegründete Kooperationsstudiengang wird von der Goethe-Universität und der Hochschule für Bildende Künste-Städelschule in Zusammenarbeit mit mehreren Frankfurter Museen durchgeführt: dem Museum MMK für Moderne Kunst, Städel Museum und Liebieghaus, dem Historischen Museum Frankfurt, Weltkulturen Museum und dem Portikus.

Das Vermittlungsprogramm und die Publikation wurden gefördert durch die Dr. Hans Feith und Dr. Elisabeth Feith-Stiftung sowie durch Landesmittel.

Weitere Termine und Themen

Gathering

Bei den Gatherings laden Gäste mit ausgewählten Texten, Bildern oder anderweitigen Objekten zu einem Zusammenkommen mit Studierenden ein. Anhand der Materialien sollen im Dialog alternative Zugänge zur LED-Videoinstallation geschaffen werden.

Prof. Mirco Göpfert
22. November 2023, 17:00 Uhr

Prof. Antje Krause Wahl
20. Dezember 2023, 17:00 Uhr

Prof. Axel Fanego Palat und Dr. Julia Schwarz
24. Januar 2024, 17:30 Uhr

In Focus

Im Rahmen von In Focus finden Gespräche mit Expert:innen aus verschiedenen Forschungsbereichen und Disziplinen statt, die sich auf je einen spezifischen Aspekt der Arbeit konzentrieren.

Prof. Vinzenz Hediger
8. November 2023, 17:00 Uhr

Prof. Verena Kuni
6. Dezember 2023, 18:00 Uhr

Dr. Stefanie Heraeus
10. Januar 2024, 17:00 Uhr

Inklusive Gespräche mit Studierenden der Curatorial Studies

Gespräch in Einfacher Sprache
15. November 2023, 16:00 Uhr

Gespräch in Gebärdensprache
17. Januar 2024, 16:00 Uhr

Alle In Focus und Gathering-Termine, sowie die inklusiven Gespräche finden im Foyer des SKW-Gebäudes statt:

Goethe-Universität, Campus Westend,
Rostocker Str. 2, 60323 Frankfurt am Main.


Roundtable

Diskussionsrunde mit Dr. Johanna Leinius, Prof. Dr. Leunora Salihu, Prof. Dr. Mechthild Fend, Prof. Dr. Pavan Malreddy (alle Goethe-Universität), moderiert von Studierenden der „Curatorial Studies“

am 7. Februar 2024, 13:00 Uhr
im Hörsaalzentrum, HZ10,
Campus Westend,
Theodor-W.-Adorno-Platz 5, 60323 Frankfurt am Main

Nähere Informationen zum Vermittlungsprogramm und die digitale Version des Booklet finden Sie unter http://www.kuratierenundkritik.net/aktuelles.

Bild zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/144416454

Bildtext:
Videoskulptur des Raqs Media Collective: Ein Teil der dreiteiligen Videoinstallation befindet sich in der Bibliothek des Gebäudes Sprach- und Kulturwissenschaften (Foto: Jens Gerber)

Weitere Informationen
Dr. Stefanie Heraeus
heraeus@kunst.uni-frankfurt.de

Carolin Tüngler
tuenglercarolin@gmail.com

Dalwin Kryeziu
dalwin1512@gmx.de

Kunstgeschichtliches Institut
Goethe-Universität


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de